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Schule

VG unterstützt das „3D-Stift Projekt“

Neue Wege in der MINT-Förderung

Es war eine denkwürdige Sitzung, die Mitte Dezember 2020 im Schulträgerausschuss der Verbandsgemeinde Asbach abgehalten wurde. Dort stimmten die Mitglieder aller Fraktionen unter Leitung des Verbandsbürgermeisters Michael Christ einstimmig für einen Antrag der Grundschule Asbach 5000 € für das Pilotprojekt „3D-Stifte in der Primarstufe“ zur Verfügung zu stellen. 

Thomas Napp, Fachbereichsleiter für Sachunterricht Grundschule Asbach

Hintergrund des Antrages durch die Grundschule Asbach war dabei eine vorangegangene Versuchsreihe im Frühjahr 2020 mit sogenannten 3D-Stiften, die von dem Fachbereichsleiter für Sachunterricht, Herr Napp, durchgeführt wurde. Die 3D-Stifte, in dessen Inneren eine kleine Heizspirale verbaut ist, erhitzen Plastik aus Maisstärke (PLA) und bringen diese in verschiedene Formen. Ein absoluter Vorteil ist dabei, dass damit auch dreidimensionale Objekte gebaut und gezeichnet werden können. Hierbei müssen die Kinder Baupläne lesen und die Einzelteile zusammenbauen, was letztlich das räumliche Vorstellungsvermögen, sowie die Problemlösekompetenz der Kinder fördert. 

Wie viel Begeisterung der Umgang mit diesen 3D-Stiften macht, zeigte sich bei den Kindern schon relativ zügig, als diese in einer Versuchsreihe einen kleinen Würfel und Teilflächen zeichnen durften. Die Sorge, dass die Kinder Hemmungen auf Grund der Hitzeentwicklung vor dem Stift haben könnten, blieb aus. Die Handhabung der 3D-Stifte muss jedoch (genau wie bei einer Schere) erlernt werden. Letztlich waren manche Kinder so begeistert von den 3D-Stiften, dass sie sich diese sogar zu Weihnachten oder zum Geburtstag wünschten.

Um den Einsatz der 3D-Stifte nun weiter zu verfolgen und auch wissenschaftlich zu untersuchen, wird die Grundschule Asbach, mit dem von der Verbandsgemeinde zur Verfügung gestellten Geld, einen Klassensatz von 3D-Stiften besorgen, um somit den Einsatz im normalen Klassenunterricht zu testen. Hierbei gilt es aber noch einige Hürden zu überwinden, wie die Entwicklung eines mobilen Stromkastens, der dann im Klassenraum als flexible Steckdose genutzt werden kann. 

Sabrina Ketzer, Realschule plus Asbach

Das Projekt wird dabei neben der Verbandsgemeinde Asbach von der „Konrad-Adenauer-Schule“, dem Bildungsbüro Neuwied und der Universität Koblenz begleitet. Besonders das Bildungsbüro Neuwied in Person von Frau Schaaf freut sich über die Finanzierung des Projektes durch die Verbandsgemeinde Asbach. Nachdem sich die Grundschule Asbach mit den Kooperationspartnern vergeblich um eine Förderung beim Stifterverband „Wirkung hoch 100“ bemüht hat, macht die Verbandsgemeinde Asbach es nun möglich, dieses innovative MINT Projekt weiter zu entwickeln. 

Laura Schaaf, Bildungsbüro Neuwied

Gerade der Einsatz der 3D-Stifte in der Grundschule kann einen wichtigen Baustein darstellen, um auch Mädchen bereits früh für die MINT Fächer zu begeistern. Aber auch Jungen profitieren hiervon, da diese die Feinmotorik in der Hand verbessern und auch Figuren gestaltet werden können, die nachher zu Geschichten zusammengestellt werden können.  Aus diesem Grund stellt das 3D-Stift Projekt auch einen interessanten Baustein innerhalb der MINT-Region Neuwied dar. 


Julia Misterek und Dr. Ulrike Eschrich, Universität Koblenz (v.l.n.r.)

Frau Dr. Eschrich und Frau Misterek von der Universität Koblenz sehen in dem Pilotprojekt ein spannendes Entwicklungsfeld, mit welchem sich Studenten einmal näher in verschiedenen Arbeiten auseinandersetzen sollten. Hierbei werden (je nach Pandemielage) kleinere Studentengruppen den Unterricht an der Grundschule Asbach beobachten und auswerten.  Welche Erkenntnisse hieraus gewonnen werden, ist dabei absolut noch offen.

Die Rektorin der Grundschule Asbach Frau van der Fluit sowie Herr Salzer und Frau Ketzer von der Konrad-Adenauer-Schule freuen sich vor allem über die Netzwerkarbeit, die durch dieses Projekt zustande kommt. Da die Realschule plus in Asbach einen 3D-Drucker besitzt, kann nahtlos von den 3D-Stiften an den 3D-Druck in der weiterführenden Schule angeschlossen werden. 

Michael Christ, Bürgermeister der VG Asbach

Verbandsbürgermeister Michael Christ ist sich sicher, dass mit diesem finanziellen Beitrag ein innovativer Schritt für die MINT-Bildung der Kinder in der Verbandsgemeinde Asbach getätigt wird. Das Engagement der Lehrer- und Erzieherschaft an unseren Kindertagesstätten und Grundschulen sollte in jeder Hinsicht gefördert werden. Durch den Entschluss des Schulträgerausschusses lassen wir diesem Grundsatz Taten folgen. 




Was bedeutet „MINT“? 
Die Abkürzung MINT steht für die naturwissenschaftlichen und technischen Fachbereiche, d.h. für die Fachrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. In der Schule zählen dazu z.B. die Unterrichtsfächer Mathematik, Informatik, Biologie, Chemie, Physik, Astronomie und Geografie.
Die Errungenschaften der Wissenschaft weisen uns den Weg in die Zukunft. Deutschland ist ein wirtschaftsstarkes Land und zudem ein wichtiger Standort für Entwicklung und Forschung – um diesen Fortschritt weiter voranzutreiben, ist der MINT-Sektor selbstverständlich auf engagierten Nachwuchs angewiesen. MINT-Förderung heißt: Die Begeisterung für Wissenschaft und Forschung wecken und durch eine frühzeitige Förderung dem MINT-Fachkräftemangel entgegenzuwirken.